SENS Wissenswertes

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Letzter Stand vom Mo., 03.12.2007 19:18
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"Sprechen Sie Wienerisch"

In dem Buch "Sprechen Sie Wienerisch?" wird auf Seite 64 wird die Fachsprache der Kartenspieler
als Gruppensprache der Wiener Mundart ausgelegt.
Hier wird berichtet, dass der echte, naturbelassene Wiener nur vier Kartenspiele leidenschaftlich und virtuos spielt:

Zensa, Tarock, Schnapsen und Preference.

Es steht auch geschrieben, dass Zensa im Aussterben begriffen ist (im Gegenteil zu unserem Umfeld, wo sich der SENS immer grösserer Beliebtheit erfreut). Der Name soll aus dem Französischen kommen und
"cinqcent" also 500 bedeuten, was als sehr wahrscheinlich angesehen wird, da 2 Spieler auf die Punktzahl 500 kommen müssen (was exakt auch beim SENS geschieht).
Ich zitiere jetzt aus dem Buch:


"Das Spiel könnte überhaupt übergangen werden, wäre nicht die Hauptkarte der JASS, daneben der Minell,
<da Minöö>, und dieser JASS scheint die plausibleste Etymologie für das Wort JASS, das in Wien alle 5 Minuten einmal fällt und das so schwer zu erklären ist. Zensa oder Sensa war aber tatsächlich im 19. Jh. ein sehr beliebtes Spiel, von dem heute nur der Jass, die Trumpfkarte, überaus erfolgreich weiterlebt."

aus: Peter Wehle, Sprechen Sie Wienerisch?  
Copyright (c) 1980 by Verlag Carl Ueberreuter, Wien


Mit freundlicher Genehmigung des Ueberreuter Verlages

Im Übrigen, wer sich für Sprache allgemein bzw. die Deutsche und Bayerische Sprache interessiert, dem sei dieses Buch empfohlen.
Hier wird u.a. auch erklärt warum manchesmal das Wienerische ein besseres oder älters deutsch/bayerisch ist.
Ich finde es auf alle Fälle sehr interessant.

 

"Höhere Beträge"

Neulich wurde die Serie "Zur Freiheit" vom Bayerischen Fernsehen, dem "Dritten" wiederholt.
Plötzlich war ich wie elektrisiert. Denn in der Folge mit dem Titel "Höhere Beträge" ging es darum, dass zwei unerwünschte Gäste in der Gaststube saßen und versuchten einem Bauern das sauer verdient Geld abzuspielen.

Folge 7: Höhere Beiträge

... Die Paula darf davon nichts erfahren, da sie auf jede Art von Glücksspiel allergisch reagiert. Hat sie doch auch die jungen Berufsspieler Zenetti-Kid und Chiffre des Lokals verwiesen, als diese dem Bauern Loichinger den gesamten Erlös eines Viehverkaufs beim Kartenspiel abgenommen haben. Dagegen fühlt sich der Kometen-Sepp in alte Zeiten versetzt, als er als gefürchteter Kartenhai das Schlachthofviertel beherrschte.

Der Kometensepp hatte die Kartenspieler beobachtet und wusste, dass die "an Sens spuin".
Komischerweise haben die zu Zweit das Spiel gespielt. Diese Variante kennen wir nicht - Oder?
Vermutlich passte das gerade zu Filmdramaturgie.

 

"Goggeln, SENS, JASS "

Nach den Informationen, die ich bei "GOOGLE" gefunden habe, bezieht sich der Alpenraum hauptsächlich auf die Schweiz. Dort scheint das Spiel - im Gegensatz zu Wien/Österreich in der obigen Aussage - ein regelrechter Sport zu sein. Da kommt es schon mal vor, dass die Spiele auch als Sendung im Fernsehen gezeigt werden.

Beim "Jassonkel" kann man sich einen guten Überblick über die verschiedenen Spielarten verschaffen.

Zum Beispiel wird hier berichtet, dass das Spiel aus dem Orient käme.
Es gibt ziemlich viele Varianten von JASS (z.B. Obenabe-Undenufe).
Die Gemeinsamkeiten zum SENS sind aber nicht zu übersehen.
So ist der Trumpfunter die höchste Karte, heisst "Bauer" und zählt 20 Punkte. Zweithöchste Karte ist die Trumpf-Neun, "NELL" genannt und zählt 14 Punkte. Der letzte Stich bringt extra Punkte (hier 5).
Man spielt bis zu einer bestimmten Punktzahl (500, 1000 oder 2000).
Wo bei SENS "BELLA" gemeldet wird heisst es hier:

König und Ober / Dame zusammen sind die «Stöck» und zählen als Weis gemeinsam 20 Punkte.